Subventionsmärchen wieder einmal entzaubert
08.2015 - Zurück zur Übersicht
Kohle weit stärker subventioniert als Erneuerbare
Nur die Erneuerbaren hängen am Subventionstropf? Der Verbrauch von Kohle, Öl und Gas wurde 2013 weltweit mit 548 Milliarden US-Dollar subventioniert, die erneuerbaren Energien gerade einmal mit einem Viertel. Die Wirtschaftswoche räumt wieder einmal auf mit dem gängigen Vorurteil, die Erneuerbaren Energie wären überfördert und verzerrten deshalb den Energiemarkt. Seriöse Berechnungen der Internationalen Energieagentur zeigen ein völlig anderes Bild.
"Im laufenden Jahr werden Solaranlagen mit einer Kapazität von zusammen rund 57 Gigawatt neu installiert", schreibt die "Wirtschaftswoche", – ein Plus von dreißig Prozent gegenüber dem Vorjahr. Für Kritiker kein Grund zum Jubeln: Der Zubau sei nur durch milliardenschwere Subventionen möglich, lautet ihr Vorwurf. Die Solarindustrie hängt „am staatlichen Fördertropf wie Heroinsüchtige an der Nadel“, schreibt das "Handelsblatt". Das mindere den Innovationsdruck auf die Hersteller.
Wer so argumentiert, ignoriert, dass Energie in jeder Form hoch subventioniert wird – zu jeder Zeit, in jedem Land. Betrachtet man die absoluten Zahlen, profitieren die fossilen Energien sogar viel stärker von staatlichen Förderungen als die Solar-, Wind- und Bioenergie: Der Verbrauch von Kohle, Öl und Gas wurde 2013 weltweit mit 548 Milliarden US-Dollar subventioniert, hat die Internationale Energie-Agentur (IEA) errechnet. In die erneuerbaren Energien fließe weniger als ein Viertel dieses Betrags, so die IEA.