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Projekte & Leistungen

PROJEKTENTWICKLUNG: WACHSTUM IN NORDAMERIKA

Zweiter US-Windpark

Das nordamerikanische W.E.B-Team sorgte 2022 gleich fĂŒr zwei Erfolgsmeldungen: Der Windpark Silver Maple – seines Zeichens zweiter US-Windpark der W.E.B – ging in Betrieb, und in Kanada erhielt das Unternehmen den Zuschlag fĂŒr das bisher grĂ¶ĂŸte Projekt der W.E.B-Geschichte.

Erneuerbare Energien sind in den USA schon jetzt ein fester Bestandteil der Energieversorgung, was sich dank einer Vielzahl von Ausbauprogrammen in Zukunft noch mehr verstĂ€rken wird. Die W.E.B und ihr nordamerikanisches Team sind fĂŒr diese Zukunft gerĂŒstet, wie das neueste US-Projekt zeigt.

Ein Zeitsprung ins Jahr 2020: Im Bundesstaat Maine erteilte die Maine Public Utilities Commission (MPUC) der W.E.B den Zuschlag fĂŒr das 20 MW umfassende Projekt Silver Maple. Insgesamt waren in der Ausschreibung 15 neue Projekte mit einer KapazitĂ€t von rund 500 MW erfolgreich – darunter 14 PV-Projekte; als einziges Windkraftprojekt konnte sich das der W.E.B durchsetzen. Die W.E.B bewies damit abermals gemeinsam mit der US-Tochtergesellschaft SWEB Development USA ihre WettbewerbsfĂ€higkeit in diesem Markt.

Inbetriebnahme zum Jahresende

ZurĂŒck ins Jahr 2022: Nach rund eineinhalb Jahren Bauzeit erreichten uns im Dezember die erfreulichen Nachrichten aus Nordamerika, dass die fĂŒnf WindrĂ€der des Windparks Silver Maple nachhaltige Energie liefern.

Der neue Windpark wurde mit einer bedarfsorientierten Nachtkennzeichnung ausgestattet. Dadurch wird das dauerhafte nĂ€chtliche Blinken der roten Lichter auf den Anlagen ersetzt durch ein System, das dann aktiviert wird, wenn sich ein Flugzeug den WindrĂ€dern nĂ€hert. Damit bleibt der Windpark den ĂŒberwiegenden Teil der NĂ€chte dunkel. Da sich in unmittelbarer NĂ€he der Windpark Pisgah Mountain befindet, rĂŒstete die W.E.B auch dessen Anlagen um.

Der neue W.E.B-Windpark Silver Maple befindet sich in unmittelbarer NĂ€he zu dem bereits bestehenden Windpark Pisgah Mountain.

 

Ausschreibungserfolg in Kanada

Die Fertigstellung von Silver Maple war nicht die einzige erfreuliche Nachricht aus Übersee: In Kanada bekam die W.E.B im Sommer den Zuschlag zu einem neuen, großen Windpark-Projekt. Niemand Geringerer als der kanadische Premierminister Justin Trudeau hatte dies angekĂŒndigt. Er hatte die W.E.B-Tochter SWEB in Nova Scotia besucht und ein staatliches Ausbauprogramm vorgestellt, bei dem die W.E.B-Projekte eine wichtige Rolle spielen wĂŒrden. Nur kurz danach erhielt die W.E.B den Zuschlag fĂŒr einen Stromliefervertrag fĂŒr das bis zu 94,4 MW umfassende Projekt Weavers Mountain in der kanadischen Provinz Nova Scotia. Das Projekt ist somit Teil des angekĂŒndigten Ausbaus der Erneuerbaren bei zeitnaher Abschaltung von Kohlekraftwerken in der Provinz und wird auch einen Meilenstein der W.E.B darstellen: Bei Inbetriebnahme wird es der bis dato grĂ¶ĂŸte Windpark der W.E.B-Geschichte sein.

Das Projekt wurde gemeinsam mit dem lokalen Projektpartner, der Glooscap First Nation, entwickelt und wird in weiterer Folge auch gemeinsam betrieben. Ein Stromliefervertrag mit dem Energieversorger Nova Scotia Power sichert die Vermarktung des erzeugten Strom fĂŒr die kommenden 25 Jahre ab Inbetriebnahme.

Nach den erfreulichen Nachrichten soll auch schon relativ zĂŒgig mit der Umsetzung des Windparks Weavers Mountain gestartet werden. Erste Arbeiten sind bereits fĂŒr 2023 angedacht. VerlĂ€uft alles nach Plan, werden die bis zu 16 WindrĂ€der 2025 saubere Energie liefern und damit einen wichtigen Beitrag fĂŒr die nachhaltige Zukunft Kanadas leisten.

Kanadas Premierminister Justin Trudeau verkĂŒndete im W.E.B-Windpark Hartwood Lands die Förderungen fĂŒr Windprojekte in der kanadischen Provinz Nova Scotia. Mit dabei: W.E.B-Mitarbeiterin Sarah Rosenblat.

 

Große Anerkennung fĂŒr W.E.B-Mitarbeiterin

Wir haben schon lange gewusst, dass unsere Mitarbeiterinnen richtig viel Know-how besitzen und so viel zu einer lebenswerten Zukunft beitragen. Umso schöner ist es, dass dies nun auch öffentlich von externen Expert:innen erkannt und anerkannt wird. Denn die kanadische Denkfabrik Pembina Institute, die NGO Women in Renewable Energy und der Green-Event-Veranstalter Globe Series haben gemeinsam im Herbst 2022 die 100 einflussreichsten und inspirierendsten Frauen in der kanadischen Energiewende-Branche gesucht. FĂŒndig wurden sie bei der kanadischen W.E.B-Tochter SWEB Development. Projektmanagerin Sarah Rosenblat wurde fĂŒr ihr Engagement vor den Vorhang geholt. Jung mit Zug zum Tor: Sie beweist tagtĂ€glich, was es braucht, um die Energiewende erfolgreich zu gestalten. Wir sind stolz, sie in unseren Reihen zu haben.

Zwei Windparks und viel Photovoltaik in Österreich

Bis auf das Projekt Silver Maple in den USA gab es 2022 ausschließlich Inbetriebnahmen in Österreich. Gleich im ersten Quartal konnten die Weinviertler Windparks in Matzen/Klein-Harras und Spannberg erfolgreich ans Netz angeschlossen werden. Das Projekt Spannberg III umfasst vier Anlagen; im Windpark Matzen/Klein-Harras drehen sich drei WindrĂ€der. Gemeinsam weisen die neuen WindrĂ€der eine Leistung von 29,4 MW auf und erzeugen jĂ€hrlich sauberen Strom fĂŒr mehr als 50.000 Menschen.

Doch nicht nur Windenergieprojekte sorgten fĂŒr positive Meldungen – die W.E.B setzte 2022 auch mehrere Photovoltaik-Projekte erfolgreich um. In Laa an der Thaya wurden am Areal der Firma Brantner im JĂ€nner und im Dezember die Anlagen X bis XIII mit einer GesamtkapazitĂ€t von 1.160 kWp errichtet. In unmittelbarer NĂ€he zur W.E.B-Firmenzentrale gingen am Putenstall des Betriebes Hetzendorfer (316 kWp) in Pfaffenschlag und in Waidhofen an der Thaya auf den DĂ€chern der Firma VTW (230 kWp) zwei Photovoltaikanlagen in Betrieb.

Im SĂŒden Niederösterreichs wurden am FirmengelĂ€nde der Schoeller Bleckmann Oilfield Equipment AG (SBO) in Ternitz im Rahmen eines Power-Purches-Agreements (PPA) zwei FreiflĂ€chenanlagen mit insgesamt 1.421 kWp Leistung errichtet – eine der zwei Anlagen hat im Oktober ihren Betrieb aufgenommen, die zweite folgte im Dezember. Der PPA zwischen der W.E.B und SBO wurde ĂŒber 25 Jahre abgeschlossen – 100 % des Stroms nutzt dabei die Firma selbst, weshalb das Projekt gĂ€nzlich ohne Förderungen realisiert wurde.

Windparkfest im Waldviertel

Mehr als 1.500 Besucher:innen strömten am 10. September 2022 zum W.E.B-Windparkfest in der Gemeinde Grafenschlag, wo den Interessierten viel geboten wurde. Besonders viele von ihnen nutzen dabei die Chance, in einem Korb an einem Kran neben einem Windrad 100 Meter hoch in die Luft gehoben zu werden. Damit kamen sie nicht nur einem Windrad sehr nahe, es bot sich auch ein grandioser Ausblick auf die Waldviertler Landschaft.

Installierte Leistung im Dreijahresvergleich (MW per 31.12.) 2022 2021 2020
Österreich 275,8 243,6 230,9
Frankreich 102,8 102,8 102,8
Deutschland 99,7 99,7 99,7
Kanada 39,8 39,8 39,8
USA 36,6 16,6 9,1
Italien 32,3 32,1 32,1
Tschechische Republik 9,1 9,1 9,1
Gesamt 596,1 543,7 523,5

Provinzen organisieren Energie selbst

In einem so großen, weiten Land wie Kanada ist der Strommarkt naturgemĂ€ĂŸ nicht einheitlich strukturiert. Jedes Territorium und jede Provinz  kontrolliert die Erzeugung, die Übertragung und den Vertrieb der ElektrizitĂ€t sowie die Marktstruktur innerhalb der jeweiligen Region. Windenergie spielt bei der Stromerzeugung eine große Rolle – Produzenten wie die W.E.B können ihren Strom in fast allen Provinzen und Territorien direkt an staatliche Versorger ĂŒber Power-Purchase-Agreements verkaufen, wie es beim neuesten W.E.B-Projekt Weavers Mountain der Fall sein wird. Aber auch ein  Verkauf direkt ĂŒber den Strommarkt ist möglich.

Neben der Energieversorgung gilt auch beim Strompreis die Hoheit der Provinzen. Je nach Strommix und Wettbewerbssituation in den regionalen MĂ€rkten gestalten sich die Verbraucherpreise.

WindrÀder im Hurrikan

Im kanadischen Nova Scotia waren die W.E.B-Windenergieanlagen im September 2022 einem mĂ€chtigen Wirbelsturm ausgesetzt. Die gute Nachricht: Alle Anlagen haben den HĂ€rtetest ohne Schaden ĂŒberstanden.

Windenergieanlagen haben in zweifacher Weise mit dem Klimawandel zu tun. Zum einem sind sie durch die emissionsfreie Produktion von Energie wirksame Instrumente, um den Temperaturanstieg zu begrenzen. Zum anderen mĂŒssen sie auch unter den verĂ€nderten Klimabedingungen einen sicheren Betrieb gewĂ€hr­leisten. Da sich die Wetterextreme in den letzten Jahren deutlich gehĂ€uft haben, sind die WindrĂ€der mit immer stĂ€rkeren Belastungen konfrontiert.

So hatten vor allem die W.E.B-Windenergieanlagen im kanadischen Nova Scotia, die die Bewohner:innen der Halbinsel direkt und dezentral mit Strom versorgen, im September 2022 einen extremen HĂ€rtetest zu bestehen. Der Wirbelsturm „Fiona“, ein Hurrikan der Kategorie 4, fegte ĂŒber das Land und zog immense VerwĂŒstungen nach sich. Bei seinem Eintreffen auf Nova Scotia erreichte der Sturm noch Geschwindig­keiten von ĂŒber 170 km/h und sorgte fĂŒr heftige RegenfĂ€lle und Wellen bis zu zwölf Metern Höhe. Zahllose HĂ€user wurden zerstört, BĂ€ume stĂŒrzten auf Stromleitungen – mit dem Ergebnis, dass zeitweise mehr als 300.000 Menschen ohne Strom waren.

Die Leitzentrale greift ein

„Auf dieses Extremereignis haben wir uns besonders vorbereitet“, berichtet Martin Jahn, Chef der Leit­zentrale in Pfaf­fenschlag: „Wir waren zuversichtlich, dass unsere Anlagen dem Hurrikan standhalten wĂŒrden. Gleichzeitig wussten wir aber auch, dass ein Sturm dieser StĂ€rke zu extremen SchĂ€den an der Infrastruktur fĂŒhren wĂŒrde.

In unserem Fall bedeutete dies, dass wir mit einer hohen Zahl an umstĂŒrzenden BĂ€umen rechnen mussten und dass die Freileitungen, in die wir einspeisen, dadurch zerstört werden wĂŒrden. Um den Anlagen die mechanische Belastung eines Stopps wegen Netzproblemen unter Vollbetrieb zu ersparen, hat man in der Leitzentrale die Wettersituation genau verfolgt und gefĂ€hrdete Anlagen kurz vor dem Höhepunkt des Sturms manuell in Pause gesetzt.“

Die Anlagen haben den HÀrtetest bestanden und sich auch in einer solchen Extremsituation bewÀhrt. Keines der WindrÀder hat Schaden genommen. Dennoch hat es zehn Tage gedauert, bis die Infrastruktur so weit wiederhergestellt war, dass auch die letzte Anlage wieder ans Netz gehen konnte.

„Down-tower“-Reparatur in Neuhof

Kein Sturm, sondern ein Blitzschaden machte eine Reparatur im österreichischen Windpark Neuhof erforderlich. In diesem Fall konnte das einzelne Blatt repariert werden, und zwar „down-tower“, das heißt: nicht direkt am Turm. Beim Abschleifen der beschĂ€digten Laminierung wĂ€re nĂ€mlich aufgrund des Eigengewichts des Rotors die StabilitĂ€t des Blattes gefĂ€hrdet worden. Ein Bruch wĂ€re nicht auszuschließen gewesen. Daher musste das Rotorblatt mit einem Kran abgenommen und am Boden aufliegend repariert werden. Die eigentliche Reparatur war in einigen Tagen erledigt, der Stillstand der Anlage belief sich hingegen auf zweieinhalb Monate.

Blitzschaden in Piombino

Neben StĂŒrmen gibt es eine weitere Belastungsprobe fĂŒr WindrĂ€der: Gewitter. Und auch in diesem Belas­tungs­bereich hat sich im Jahr 2022 einiges ereignet. An der KĂŒste der italienischen Hafenstadt Piombino betreibt die W.E.B sechs Anlagen. Aufgrund des maritimen Klimas ist das mittlere Gewitterauf­kommen ganzjĂ€hrig höher als in Mitteleuropa. Bei einem Gewitter beschĂ€digte ein starker Blitz ein Rotorblatt irreparabel. Zwar war der Ă€ußere Schaden optisch nicht spektakulĂ€r, es war lediglich eine Abplatzung und Verkohlung zu erkennen. Das grĂ¶ĂŸere Problem bestand aber im Blattinneren, wo der Blitzeinschlag die tragende Struktur ge­schĂ€digt hatte. Um das Risiko eines möglichen Blattbruchs im Betrieb auszuschließen, wurde das Windrad in Piombino deshalb stillgelegt.

Bei dieser Anlage (Typ Vestas V136) konnte nicht das einzelne Blatt getauscht werden, da sonst die Balance der Rotoren gefĂ€hrdet worden wĂ€re. Um das auszuschließen, musste der ganze Rotorblattsatz ausgewechselt werden.

 

Stromerzeugung in MWh 2022 2021 2020 2019
Österreich 558.015 485.747 495.615 560.335
Frankreich 220.835 230.146 262.108 214.679
Kanada 215.429 224.552 223.892 158.070
Deutschland 199.077 190.979 218.521 195.929
USA 53.350 30.266 30.727 31.180
Italien 50.650 61.404 56.692 38.360
Tschechien 14.820 14.235 14.579 16.180
Gesamt 1.312.176 1.237.329 1.302.135 1.215.256

Der weltweite Markt fĂŒr Windenergieanlagen

Erneuerbare Energie aus Windkraft ist weltweit auf dem Vormarsch. Sie ist ein zentraler Baustein jeder Strategie zur Erreichung der Klimaziele. Insgesamt wurde im Jahr 2021 mit allen installierten Windenergieanlagen eine Nennleistung von ca. 837 Gigawatt (GW) erreicht.

Auf dem Weltmarkt hat sich in den letzten Jahrzehnten eine Reihe von Herstellern von WindrĂ€dern etabliert. WeltmarktfĂŒhrer von Onshore-Windenergieanlagen, gemessen am weltweiten Zubau von Windparks, ist nach Angaben der GeVestor Financial Publishing Group die GE Wind Energy GmbH – eine deutsche Tochter des amerikanischen Energieriesen General Electric. Das Unternehmen kam 2020 auf eine installierte Leistung von 13,5 GW. Auf Platz zwei liegt das 1982 gegrĂŒndete chinesische Unternehmen Goldwind mit seinem Hauptsitz in Peking (13 GW). Und Platz drei nimmt der dĂ€nische Hersteller Vestas (12 GW) ein. Aktuell stehen die von Vestas produzierten WindrĂ€der in 80 LĂ€ndern, darunter auch in den W.E.B-StandortlĂ€ndern.

Stromvermarktung: Kooperation mit der OMV

GrĂŒner Wasserstoff aus Windenergie

Ein neues W.E.B-Windrad in Götzendorf wird Strom an die OMV liefern, um damit grĂŒnen Wasserstoff herzustellen. DafĂŒr wurde eine langfristige Kooperation zwischen den beiden Unternehmen vereinbart. Ende Mai 2022 traf man sich zum Spatenstich im Weinviertel.

Der erste Stromabnahmevertrag (PPA – Power-Purchase-Agreement) zwischen der OMV und der W.E.B bedeutet konkret: Die W.E.B errichtet und betreibt auf Basis eines langfristigen Liefervertrags eine Windkraftanlage im Weinviertel; diesen Strom wird die OMV nutzen, um damit mittels eines Elektrolyseurs grĂŒnen Wasserstoff zu erzeugen. Was hier auf den ersten Blick wie eine simple Kooperation zweier Unternehmen erscheint, ist doch in vieler Hinsicht neu.

Gemeinsamer Spatenstich im niederösterreichischen Götzendorf fĂŒr das neue Windrad, dessen Strom fĂŒr grĂŒnen Wasserstoff genutzt wird (v. l. n. r.): Christoph Glanner, Grant Thompson (W.E.B), Karl Starnberger (VizebĂŒrgermeister Velm-Götzendorf), Frank Dumeier (W.E.B), Markus Schestamber (OMV), Antonietta di Chio, Roman Prager und Clemens Weiss (W.E.B)

Die Investition fĂŒr den Elektrolyseur erfolgt gemeinsam durch OMV und Kommunalkredit Austria AG. Der von der W.E.B gelieferte Windstrom deckt rund 20 % des benötigten erneuerbaren Strombedarfs des Elektrolyseurs ab, und erfĂŒllt sĂ€mtliche Anforderungen der Richtlinie RED II (Renewable Energy Directive II).

Das Windrad, das dafĂŒr Strom erzeugt, ist im April 2023 in Betrieb gegangen, der Vertrag mit der OMV tritt ab Juni in Kraft. Es ist die erste Windkraftanlage der W.E.B in Österreich, deren Umsetzung auf Basis eines langfristigen privatwirtschaftlichen Vertrags, in der Branche PPA genannt, durchgefĂŒhrt wird. Die Anlage in der Gemeinde Velm-Götzendorf in Niederösterreich zĂ€hlt mit ihrer installierten KapazitĂ€t von 5,6 MW zu den bisher modernsten W.E.B-Anlagen in Österreich. 13,7 GWh Strom pro Jahr werden an Stromproduktion erwartet, das entspricht etwa dem Strombedarf von knapp 4.000 Haushalten.

„Dieses Projekt macht uns doppelt Freude: Wir gehören zu den Ersten in Österreich, die eine Windkraftanlage auf Basis eines PPA errichten. DarĂŒber hinaus wird der Strom von der OMV zur Produktion von grĂŒnem Wasserstoff verwendet“, zeigt sich Frank Dumeier, CEO der W.E.B, begeistert von dieser Zusammenarbeit.

Was ist grĂŒner Wasserstoff?

Chemisch gesehen gibt es keine Unterscheidung: Wasserstoff ist Wasserstoff. Oder eben in seiner chemischen Formel: H2. Bei der Produktion sind die Unterschiede jedoch groß, und das spielt gerade bei der Energiewende eine wesentliche Rolle. Denn da gibt es neben grĂŒnem Wasserstoff auch grauen, blauen und tĂŒrkisen. Die grĂ¶ĂŸte Differenz dabei besteht zwischen grĂŒnem und grauem Wasserstoff. Die graue Variante wird mittels Dampfreformierung in der Regel aus fossilem Erdgas hergestellt. Dabei entstehen rund 10 Tonnen CO2 pro Tonne Wasserstoff und dieses wird in die AtmosphĂ€re abgegeben. Die Probleme sind offensichtlich: Erstens löst man sich damit nicht von der AbhĂ€ngigkeit von Erdgas und zweitens wird klimaschĂ€dliches CO2 freigesetzt.

Wasserstoff kann auch gĂ€nzlich ohne CO2 produziert werden, wenn dafĂŒr erneuerbare Energiequellen genutzt werden. Gewonnen wird der Wasserstoff durch die Aufspaltung von Wasser (H2O) in Sauerstoff (O2) und eben Wasserstoff (H2). Wird fĂŒr diese Aufspaltung – wie von der OMV – elektrischer Strom genutzt, spricht man von Elektrolyse. Und genau hier schließt sich der Kreis: Denn wird dieser Strom erneuerbar produziert, trĂ€gt der Wasserstoff das Label „grĂŒn“. Noch dazu wird die notwendige Energie ganz einfach regional und damit unabhĂ€ngig produziert. Dies zeigt: Kooperationen, wie sie 2022 zwischen W.E.B und OMV entstanden sind, werden in Zu­kunft eine SchlĂŒsselrolle in der Energiewende spielen, denn dies ist erst der Anfang des eingeschlagenen Weges.

Schoeller-Bleckmann Oilfield Equipment mit Sonnenstrom ausgestattet

Die Schoeller-Bleckmann Oilfield Equipment AG (SBO) setzt einen weiteren Schritt in ihrem krisen­sicheren Energiekonzept: Sonnenstrom vom eigenen FirmengelĂ€nde wird die Produktion des SBO-Werks in Ternitz versorgen. Die im SpĂ€tsommer 2022 gestarteten Arbeiten am SBO-FirmengelĂ€nde in Ternitz konnten durch viel Eigenleistung der W.E.B-Mitarbeiter:innen Ende des Jahres abgeschlossen werden – eine der zwei Anlagen hatte bereits im Oktober ihren Betrieb aufgenommen, die zweite folgte kurz vor dem Weihnachtsfest. Die FreiflĂ€chenanlagen mit insgesamt 1.421 kWp Leistung produzieren kĂŒnftig jĂ€hrlich rund 1.400 MWh regio­nale Sonnenenergie. Das Power-Purchase-Agreement zwischen der W.E.B und SBO wurde ĂŒber 25 Jahre abgeschlossen – 100 % des Stroms nutzt dabei die Firma selbst, weshalb das Projekt gĂ€nzlich ohne Förderungen realisiert wurde.

RĂŒckblick

W.E.B wieder „Treiber der Stromzukunft“

Auch beim diesjĂ€hrigen Stromanbietercheck von WWF und GLOBAL2000 darf sich die W.E.B mit ihrem GrĂŒnstrom wieder zu den „Treibern der Stromzukunft“ zĂ€hlen. Wie herausragend dieser Erfolg ist, wird bei einem Blick auf die Ergebnisse klar. Denn von den 145 bewerteten Stromanbietern schafften es nur vier Anbieter in die Spitzengruppe, in der die W.E.B seit 2017 Dauergast ist.

Beim Stromanbieter-Check bewerten WWF und GLOBAL 2000 jĂ€hrlich unter anderem die Unternehmensstrategie, die EigentĂŒmerstruktur und die NaturvertrĂ€glichkeit der Kraftwerke. Ziel dabei ist es, Transparenz im Stromsystem herzustellen, um damit die Energiewende anzukurbeln. Das Ergebnis ist ein Ranking aller untersuchten Stromanbieter – von den Treibern der Stromzukunft bis hin zu den fossilen NachzĂŒglern.

W.E.B-GrĂŒnstrom ausverkauft

SpĂ€testens seit 2022 ist endgĂŒltig klar, dass W.E.B-GrĂŒnstrom Nachhaltigkeit und ZuverlĂ€ssigkeit fĂŒr seine Kund:innen bedeutet. In Zeiten der Energiekrise entschieden sich im vergangenen Jahr immer mehr Menschen fĂŒr GrĂŒnstrom direkt aus den W.E.B-Kraftwerken. Die Nachfrage war sogar so stark, dass die W.E.B im Herbst ihr GrĂŒnstrom-Angebot fĂŒr Neukund:innen-VertrĂ€ge schließen musste, um den Bestandskund:innen Versorgungssicherheit zu tragbaren Preisen garantieren zu können.

Strompreisentwicklung in Europa

Die europĂ€ischen Strompreise legten im Jahr 2022 weiter zu, erst ganz am Ende des Jahres setzte eine spĂŒrbare Entspannung ein. Die Entwicklung hĂ€ngt wesentlich mit den Gaspreisen zusammen, die infolge des Ukraine-Kriegs drastisch gestiegen sind. GemĂ€ĂŸ dem Merit-Order-Prinzip bestimmt das Kraftwerk mit den höchsten Grenzkosten den Strompreis auf dem Großhandelsmarkt. Und die teuersten Kraftwerke sind in der Regel die Gaskraftwerke. Umgekehrt heißt das: Jedes produzierte Megawatt an erneuerbarer Energie verdrĂ€ngt das teure Gas und senkt damit den Strompreis.

Die EU hat mit einer akkordierten Strompreisdeckelung reagiert, die in jedem Land etwas unterschiedlich ausgestaltet wurde. Das aufgewendete Geld holen sich die Staaten bei den Energieerzeugern durch Abschöpfungen zurĂŒck; auch diese Regelungen wurden in den einzelnen LĂ€ndern verschieden umgesetzt.

BĂŒrger:innenbeteiligung: Neue Investor:innen

Der 6000. W.E.B-AktionÀr

Die Zahl der W.E.B-AktionĂ€r:innen wĂ€chst bestĂ€ndig. AllmĂ€hlich kommen auch immer mehr jĂŒngere Investor:innen hinzu. So auch im Fall von Joachim Geer, dem 6000. W.E.B-AktionĂ€r. Ein PortrĂ€t.

Allen Verantwortlichen ist in den vergangenen Jahren klar geworden: Die aktuellen Klimaziele der EU und eine weitgehende Autonomie bei der Energieversorgung können nur mit einem forcierten Ausbau von Windkraft und Photovoltaik erreicht werden. DafĂŒr braucht es die Akzeptanz der ansĂ€ssigen Bevölkerung, in deren Umgebung die Anlagen gebaut werden. Ohne die Einbeziehung und Überzeugung dieser Menschen hĂ€ngen die oft schwierigen Genehmigungsverfahren in der Luft.

Die WEB Windenergie AG hat darum von Beginn ihrer Unternehmensgeschichte an auf eine möglichst weitgehende BĂŒrger:innenbeteiligung gesetzt. „Die W.E.B entstand aus einer Gruppe von Enthusiast:innen, die Geld zusammenlegen, um WindrĂ€der zu errichten“, beschreibt Finanzvorstand Michael Trcka das Unternehmen.

Viele AktionĂ€r:innen der ersten Stunde sind dem Unternehmen bis heute treu geblieben. Seit den letzten Kapitalmaßnahmen sind eine Reihe von jĂŒngeren Investor:innen hinzugekommen. Das trifft auch auf den 6.000. W.E.B-AktionĂ€r zu, den wir hier kurz vorstellen möchten. Es handelt sich um Joachim Geer aus dem niederösterreichischen Spannberg. Geer ist Jahrgang 1996 und studiert in Wien an der Hochschule fĂŒr Agrar- und UmweltpĂ€dagogik. Dort plant er gerade seine Masterarbeit ĂŒber das Thema: „Die Work-­Life-Balance und das Wohlbefinden von BetriebsfĂŒhrer:innen landwirtschaftlicher Haupterwerbsbetriebe im Weinviertel“. Das Thema ist ihm aus der Praxis vertraut, denn er stammt von einem landwirtschaftl­ichen Betrieb in Spannberg, auf dem er immer wieder aushilft. Der Vater ist zwar immer noch der Betriebs­leiter, aber Geer junior ist schon in viele Entscheidungen eingebunden. Außerdem arbeitet er bereits stundenweise als Lehrer und absolviert ein Zweitstudium an der UniversitĂ€t fĂŒr Bodenkultur.

Auf die Idee, in W.E.B-Aktien zu investieren, kam er durch Informationsveranstaltungen der W.E.B. Die W.E.B betreibt in Geers Heimatort Spannberg bereits seit 2005 WindrĂ€der und pflegt wie in allen Standort­gemeinden den regen Austausch mit den Anwohner:in­nen. Da die Familie Geer sich außerdem fĂŒr die Gemeinde engagiert, entstanden so Kontakte zur W.E.B, die letztlich zum Kauf von W.E.B-Aktien gefĂŒhrt haben.

„Ich wollte mein Geld nicht auf dem Sparbuch anlegen, sondern damit etwas Sinn­volles machen“, berichtet Geer. „Dann hab ich erfahren, dass die W.E.B im Rahmen einer Kapitalerhöhung im Jahr 2021 neue Aktien emittiert hat. Leider habe ich etwas zu lange gezögert. Als ich meine Aktien dann doch gekauft habe, waren sie bereits ordentlich im Preis gestiegen.“

Geer sieht seinen Aktienkauf eher als lang­fristige Investition fĂŒr einen Zeitraum von 10 oder 15 Jahren. Auf die Frage, ob bei seiner Geldanlage eher der ökologische oder der finanzielle Aspekt eine grĂ¶ĂŸere Rolle gespielt hat, sagt Geer: „Sowohl als auch. Ich wĂŒrde in kein Unternehmen investieren, von dem ich annehmen muss, dass es uns die Zukunft ruiniert. NatĂŒrlich bin ich gegenĂŒber einem Energiewende-Unternehmen wie der W.E.B und generell gegenĂŒber der Windenergie positiv eingestellt. Aber gleichzeitig wĂŒrde ich auch in kein Unternehmen investieren, von dem ich mir einen Verlust erwarte. Außerdem gefĂ€llt mir, dass es ein österreichisches Unternehmen ist.“

So kann Geer sich auch durchaus vorstellen, ein Windrad auf seinem landwirtschaftlichen Grund errichten zu lassen. Die Zukunftsorientierung und Offenheit fĂŒr neue Ideen prĂ€gt auch Geers Arbeit auf dem landwirt­schaftlichen Betrieb. Als erster Landwirt in Österreich hat er eine Plantage mit Szechuanpfeffer angelegt. Der Name leitet sich von der chinesischen Provinz Sichuan ab, wo der Pfeffer heimisch ist und hĂ€ufig in der KĂŒche verwendet wird. Geer hat durch jahrelange Arbeit herausgefunden, wie der Pfeffer bei richtiger Pflege und Standortwahl auch im Weinviertel prĂ€chtig gedeiht. Die Ernte im Jahr 2022 war gut – nun startet der Verkauf.

Schwerpunkt in Ostösterreich

In den vergangenen fĂŒnf Jahren ist die Anzahl der AktionĂ€r:innen immens gewachsen, und zwar von 3.821 zum Jahresende 2017 auf 6.305 zum Jahresende des Berichtsjahres 2022. An der regionalen Verteilung hat dieser Sprung allerdings weniger geĂ€ndert, als man vermuten wĂŒrde. Vor fĂŒnf Jahren stammten rund 53 % der AktionĂ€r:innen aus Niederösterreich, dem Heimatbundesland der W.E.B, im vergangenen Jahr waren es rund 51 %. Der Anteil von nicht-österreichischen AktionĂ€r:innen blieb mit rund 3 % nahezu unverĂ€ndert.

Wie viel produzierter GrĂŒnstrom entfĂ€llt auf eine W.E.B-Aktie?

Diese Frage wird dem Investor-Relations-Team der W.E.B sehr hĂ€ufig gestellt. Um zu veranschaulichen, wie groß dieser Beitrag durch den Besitz einer Aktie ausfĂ€llt, dient folgende Berechnung:
Die Jahresproduktion an W.E.B-GrĂŒnstrom fĂŒr 2022 betrĂ€gt 1.312 GWh. Die W.E.B hat aktuell insgesamt 3.172.983 Aktien emittiert. Das bedeutet, dass auf jede emittierte Aktie eine Produktion von rund 410 kWh entfĂ€llt. Mit dieser Menge an GrĂŒnstrom kann ein Elektroauto mit einem durchschnittlichen Verbrauch eine Distanz von rund 2.500 Kilometern zurĂŒcklegen.

Höhenflug des Aktienpreises1

Bereits 2021 waren die Preise der Aktien im Traderoom deutlich gestiegen, 2022 wurde diese Entwicklung noch einmal ĂŒbertroffen. Im Jahr 2022 erreichte der Jahresdurchschnittspreis 196,52 EUR, im Vorjahr war er noch bei 112,97 EUR gelegen. Von JĂ€nner bis Dezember stieg der monatliche Durchschnittspreis von 160,30 EUR auf 190,81 EUR.

1 Da die W.E.B-Aktie nicht börsenotiert ist, wird auch kein Kurs gebildet. Die hier dargestellten Durchschnittspreise werden aus den Transaktionen via Traderoom ermittelt. Die Wertentwicklung in der Vergangenheit lĂ€sst keinen RĂŒckschluss auf kĂŒnftige Entwicklung zu.

Neue Website – neuer IR-Bereich

Ende April 2022 ging die neue Website der W.E.B online, womit auch der Investor-Relations-Bereich neu und ĂŒbersichtlicher gestaltet wurde. Mit web.energy/investieren gelangt man direkt auf diese Seiten.

Hauptversammlung: 2022 wieder in PrÀsenz

Nach zwei Jahren Covid-bedingter virtueller Hauptversammlungen konnte die Hauptversammlung 2022 wieder als PrĂ€senzveranstaltung abgehalten werden. Der Andrang war groß, der Saal wie vor der Pandemie bestens gefĂŒllt. 

Energiepreise wirken auf die Börsen

Wie so oft fungierten die Börsen als Seismograf fĂŒr weltpolitische Krisenereignisse. Die steigenden Energiepreise haben sich vehement auf die KapitalmĂ€rkte ausgewirkt, das war auch 2022 am ATX deutlich erkennbar – mit einer starken Bewegung nach unten in den Sommermonaten, als die Energie­preise unvorstellbare Höhen erreicht hatten.